Polarlichter – Was leuchtet da am Himmel?

Polarlichter entstehen, wenn elektrisch geladene Teilchen, ausgesandt von der Sonne, in die Erdatmosphäre eintreten und dort Gase zum Leuchten anregen. Normalerweise schützt das Erdmagnetfeld unseren Planeten vor dem Großteil der Partikel. In der Nähe der Pole jedoch laufen die Magnetfeldlinien zusammen, sodass die Teilchen dort tief in die Atmosphäre eindringen können. Dann entstehen in Höhen zwischen ca. 100 und 300 km grüne, rote und manchmal violette Bänder und Streifen. Gut sichtbar sind Polarlichter in ihrer Entstehungsregion, also z.B. in Skandinavien, Kanada und Alaska, aber auch in den entsprechenden Breiten der Südhalbkugel. Besonders helle Polarlichter können auch aus größerer Entfernung, z.B. aus Deutschland beobachtet werden. Bei den intensivsten Ereignissen gab es auch schon Sichtungen aus Südeuropa. Weil die geladenen Teilchen von der Sonne kommen, hängt die Häufigkeit von Polarlichtern mit der Sonnenaktivität zusammen. Sie beschreibt einen ca. 11-jährigen Zyklus, in dem sie zwischen schwacher und starker Aktivität schwankt, also viele oder wenige Partikel aussendet. Aktuell steuert die Aktivität wieder auf ein Maximum zu, sodass Polarlichter in den letzten Jahren zunehmend häufig beobachtet werden konnten und auch im gerade begonnen Jahr 2024 immer wieder zu sehen sein werden. Für den Weg von der Sonne zur Erde benötigen die Teilchen zwei bis vier Tage. Daher können Polarlichter recht präzise vorhergesagt werden, sobald die Teilchen ausgeworfen wurden. Übrigens: Auf Fotos sehen sie wegen der langen Belichtungszeit häufig sehr hell und intensiv aus. Wer sie zum ersten Mal in der Natur sieht, ist oft enttäuscht, dass sie etwas weniger spektakulär aussehen. Habt ihr auch schon einmal Polarlichter gesehen? Zeigt uns gerne eure Bilder und berichtet, wo und wie ihr das Naturschauspiel erlebt habt.

Text: Felix Herz
Zeichnung: Michael Thomas